Am Donnerstag, den 23. Juni 2008, fand um 19.00 Uhr im Gemeinschaftshaus Rangenberg die 22. "Kücknitzer Runde am Eckigen Tisch" statt.
Der Vorsitzende begrüßt alle Anwesenden, insbesondere den Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft Trave, Herrn Hartmut Sörensen, Frau Anne-Katrin Lorenzen von der Bauverwaltung Lübeck, Frau Kreutzfeld von der Baugenossenschaft NEUE LÜBECKER sowie Herrn Kippendorf , REWE-Markt.
Die 22. Kücknitzer Runde steht unter dem Motto: Zukunft für Kücknitz. Sie soll der positiven Darstellung von Kücknitz dienen, diese gilt es am heutigen Abend herauszuarbeiten.
Im Kampf gegen die Maut musste das Aktionsbündis "Die Maut muss weg" juristische Schritte einleiten. Um die dafür anfallenden Kosten begleichen zu können, wurde vom Aktionsbündnis kurzfristig ein Kirchplatzfest organisiert. Es fand am 14.06.2008 statt und wurde von den Kücknitzern sehr gut angenommen. Es erbrachte insgesamt einen Erlös von über 2.400,-- Euro!
Herr Sewe bedankt sich bei allen Beteiligten, die durch hervorragendes Engagement zum sehr guten Gelingen des Festes beitrugen.
Der Vorsitzende weist daraufhin, dass der Kirchplatz sehr gerne von Vereinen/Institutionen zum Feiern genutzt werden kann und soll, dieses sei in der zurückliegenden Zeit noch nicht passiert. Es wäre wünschenswert, einmal im Jahr ein Fest auf dem Kirchplatz zu feiern. Bei guten Ideen zur Gestaltung eines Festes kann man sich gerne mit dem GMVK, dem das "Hausrecht bzw. die Schlüsselgewalt" über den Kirchplatzes zugestanden wurde, in Verbindung setzen. Herr Sewe, der den direkten Draht zum Grünflächenamt hat, wird bei der Abstimmung mit den Behörden behilflich sein.
Herr Sewe teilt mit, dass der neue Marktplatz noch immer nicht fertig gestellt ist, da als i-Tüpfelchen der geplante Brunnen mit Dankstein für die vielen Spender noch fehlt. Leitungen und Entsorgungsanschlüsse sind beim Bau des neuen Platzes bereits gelegt worden. Es fehlten damals aber 42000,- Euro zur Fertigstellung. Die Firma Possehl/Umweltschutz hat jetzt für den Brunnen einen Feldstein aus der Dummersdorfer Kieskuhle zugesagt. Es hat sich im GMVK eine Arbeitsgruppe Brunnen gebildet, die zwei Gestaltungsvarianten erarbeitet hat. Variante 1 (Stein 2-teilig mit eingearbeiteten Sponsorennamen) , Variante 2 (Stein 3-teilig, ebenfalls mit eingearbeiteten Inschriften). Bei einem Gesprächstermin mit der Bauverwaltung schlägt Herr Senator Boden eine 3. Variante vor, (nur Stein, mit separat stehender Stele). Auf der heutigen K.R.a.E.T. werden alle drei Gestaltungsvorschläge ausführlich präsentiert. Die Teilnehmer der Kücknitzer Runde haben die Möglichkeit, auf einem Fragebogen sich für einen der drei Entwürfe zu entscheiden. Über 52 % der Beteiligten stimmen für Variante 2, 34 % für Variante 3 und 14 % für Variante 1.
Frau Willer möchte wissen, ob die Kosten der Varianten in etwa gleich hoch ausfallen werden. Herr Sewe kann dieses bejahen. Nach ersten unverbindlichen Kostenschätzungen wird sich die Brunnenerstellung auf etwa 25.000.- Euro belaufen. Für den Ehrenvorsitzenden Werner Macziey kommen die Varianten 1 und 2 überhaupt nicht in Frage, weil sie für ihn eher ein Ehrenmal bzw. Kunstwerk darstellen, als einen Brunnen. Er wünscht sich den Brunnen als Feldstein mit eingefräster Dankplatte. Herr Mußmann, GMV Siems, sieht darin ebenfalls Ehrenmale, die auf einen Friedhof gehören und auf dem Kirchplatz nichts zu suchen haben. Herr Woelk, RGZV-Industria spricht sich für Variante 1 aus. Herr Hofmeister plädiert für den Vorschlag des Bausenators (nur Feldstein, jedoch ohne Stele) und stellt sich vor, eine Bronzeplatte für die Spender in den Stein einzudübeln. Herr Labudda teilt mit, dass man über Geschmack bekanntlich streiten kann und stellt fest, dass Feldsteine zu hunderten auf Friedhöfen stehen.
Der Vorsitzende beendet erst einmal das Thema auf der heutigen K.R.a.E.T., die Arbeitsgruppe wird das heutige Meinungsbild entsprechend berücksichtigen.
Frau v. Anselm und Herr Wiedemann, beide Kunstlehrer am Trave Gymnasium, haben mit Schülern verschiedene stilisierte Logos entworfen. Es ist vorgesehen, einen der Entwürfe in Stein einzuarbeiten. Acht Entwürfe werden heute zur Ansicht präsentiert. Man ist sich einig, dass die Kernbereiche Kücknitz–Kirche, ehemalige Metallhütte und Flender Werft – dargestellt sein sollten. Auf nicht alle der sehr schönen Entwürfe trifft dieses zu. Einige der Symbole sind für die Anwesenden nur schwer zu deuten. Man ist sich jedoch einig, dass die Art/Form der richtige Weg ist, den Brunnen auf dem Kücknitzer Marktplatz zu gestalten. Es wird auf der 22. Kücknitzer Runde noch nicht entschieden, welches Logo genommen wird.
Frau Lorenzen stellt den Anwesenden den Bebauungsplan in der Kücknitzer Hauptstr./Im Keil vor. Das alte REWE-Gebäude wird abgerissen und komplett neu gebaut. Der Neubau wird parallel zur Kücknitzer Hauptstr. 2-geschossig, der hintere Teil 1-geschossig errichtet werden. Frau Lorenzen erklärt den Anwesenden die Ansicht des Neubaus. Es entsteht ein Gebäude mit Satteldach, welches sich mit dem Gesicht zur Straße präsentiert. Der vorgesehene Eingangsgiebel erscheint Frau Lorenzen ein wenig zu mächtig und soll noch überarbeitet werden. Eine Begrünung wird es geben und ist mit dem Investor abgesprochen. Parkplätze sind an der Stelle des jetzigen Marktes vorgesehen. Der Eingang zum REWE-Markt erfolgt direkt vom Parkplatz aus. Der Zulieferverkehr erfolgt durch die Straße Im Keil. Im vorderen 2-geschossigen Gebäude sind im Erdgeschoss zwei Läden zusätzlich zum REWE-Markt geplant. Es sollen dort ein Schuhgeschäft und ein Textilmarkt einziehen. Im Obergeschoss sind Praxis- bzw. Büroräume geplant. Frau Lorenzen erklärt, dass Wohnnutzung möglich, jedoch nicht vorgesehen ist.
Die Bebauungspläne liegen z. Zt. im Amt zur Einsicht für jedermann aus. Der Baubeginn ist für Anfang des Jahres 2009 geplant, die Fertigstellung etwa im Herbst 2009. Eine Eröffnung erfolgt erst bei Fertigstellung aller Geschäfte.
Da Billigmarken in Kücknitz genügend vorhanden sind, fordert Frau Puhle ein Textilgeschäft mit hochwertigeren Marken, diese fehlen im Stadtteil ganz und gar. Sie bittet Frau Lorenzen, der Firma Schütt diesen Wunsch im Namen vieler Kücknitzer vorzutragen. Frau Puhle gibt auch zu bedenken, dass Firmen wie Kick und Takko ihr Personal unter menschenunwürdigen Bedingungen beschäftigen.
Herr Kippendorf, REWE, meint dazu, dass namhafte Textilfirmen sich in Bereichen wie Kücknitz nicht niederlassen wollen.
Frau Lorenzen verteilt Faltblätter des Bebauungsplanes Kücknitzer Hauptstr./Im Keil und hofft, dass das Procedere zügig über die Bühne geht.
Herr Sewe bedankt sich ganz herzlich bei Frau Lorenzen für Ihre umfangreichen Ausführungen und findet die
Schlussworte zum Neubau - "Alles wird gut!" (als Resümee zu den vorangegangenen Planungen Sparmarkt u. Lidl)
Der Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft Trave, Herr Sörensen, erläutert sehr ausführlich die Pläne für Kücknitz. Die Grundstücksgesellschaft, die im Dezember 2008 80 Jahre alt wird, verfügt über einen Wohnungsbestand in 10 Lübecker Stadtteilen. Kücknitz steht mit 1.090 Wohnungen gleich hinter den Stadtteilen Moisling und Lorenz Nord, das macht 12,4 % des gesamten Wohnungsbestandes aus. Die durchschnittliche Wohnungsgröße in Kücknitz liegt bei 48 m² und kostet pro m² 4,26 Euro im Monat. Herr Schwentzick möchte wissen, ob es sich um Kalt- oder Warmmiete handelt. Herr Sörensen spricht von Kaltmiete. Über 200 Wohnungen werden im Bereich Josephstr., Farnstieg und Rehsprung z. Zt. modernisiert. Es werden u. a. Schallschutzmaßnahmen erneuert und Wohnungen zusammengelegt.
Schandflecke sind im Roten Hahn sogenannte Wohnungsinseln, rund um das Gebiet Tannenbergstr./Tilsitstr. Dort muss dringend ein Zeichen für Kücknitz gesetzt werden. Für die Wohnungen Tannenbergstr. 1-5 sowie Tilsitstr. 7-9 ist langfristig ein Abriss vorgesehen. Dieses muss sehr behutsam angegangen werden, da Menschen in andere Wohnungen umgesetzt werden müssen. Es ist auch von Wichtigkeit, die jetzigen Bewohner nicht zu verunsichern, um ein Verlassen des Stadtteiles zu verhindern. Wie viele neue Wohnungen wieder errichtet werden, kann man laut Herrn Sörensen noch nicht sagen, da die Bevölkerungszahl abnimmt und man möglicherweise in Kücknitz gar nicht mehr so viele Wohnungen benötigt. Herr Sörensen lässt aber verlauten, dass ein Neuaufbau 30 Millionen Euro überschreiten wird.
Herr Sörensen berichtet über einen z. Zt. laufenden Wettbewerb:"Wohnen mit Kindern in der Stadt". An dem Wettbewerb nehmen u.a. die Stadtteile Eichholz, St. Jürgen, Hochschulstadtteil und Kücknitz als größtes Gebiet teil. Es ist vorgesehen, aus dem familienfreundlichen Wohngebiet etwa 80 Wohnungen herauszulösen, um diese für die immer älter werdende Bevölkerung altersgerecht und evtl. auch mit Betreuung einzurichten.
Herr Sörensen unterstreicht, dass es – neben dem Kampf um die Maut – von enormer Wichtigkeit ist, Kücknitz gut zu vermarkten. Für die Trave-Gesellschaft steht Kücknitz ganz oben auf der Tagesordnung. Die Infrastruktur ist intakt, diese gilt es am Leben zu erhalten. Es gibt eine gute Bus- und Bahnanbindung, eine Stadtteilbibliothek, eine Schwimmhalle und zu guter Letzt ein wunderschönes Naherholungsgebiet. Bei der Vergabe des Wettbewerbsverfahrens ist auch der Bau von Reihenhäusern geplant (Eigentum oder Miete), um für junge Menschen Kücknitz interessant zu machen. Man sollte mit aller Macht und gemeinsam versuchen, das negative Image, das Kücknitz anhaftet, zu überwinden und einen attraktiven Wohnstandort schaffen.
Herr Bojens möchte wissen, ob nur Wohnungen geplant sind. Herr Sörensen erklärt, dass gewerbliche Flächen nicht vorgesehen sind. Herr Müller stellt sich die Frage, warum das altersgerechte Wohnen aus dem familienfreundlichen Wohnbereich herausgelöst werden soll. Er stellt sich ein übergreifendes Wohnen zwischen jung und alt vor.
Herr Sörensen erklärt, dass es für diese Wohnformen leider noch zu wenig Interessenten gibt. Hausgemeinschaften können nicht verordnet werden, so Herr Sörensen. Für Herrn Hatton gibt es noch immer viel zu wenige Einkaufsmöglichkeiten im Roten Hahn, ältere Menschen ohne PKW sind davon besonders betroffen.
Herr Vorwerk von der Grund- und Hauptschule Roter Hahn teilt mit, dass die Schule als offene Ganztagsschule vom Kinderschutzbund nicht mehr finanziert werden kann. Er bittet die Wohnungsbaugesellschaften um Unterstützung, da nach seiner Ansicht über die Schule die besten Verbindungen entstehen können. Es findet z. B. jeden Mittwoch um 17:00 Uhr ein Computerlehrgang für Senioren statt, der von Schülern der Schule Roter Hahn geleitet wird.
Finanziert wird das Projekt von der Wohnungsbaugesellschaft NEUE LÜBECKER. Solche Projekte sind wünschenswert und sollten ausgebaut werden.
Der Aussichtsturm am Dummersdorfer Ufer ist errichtet und wird von den Kücknitzern gut angenommen.
Herr Reimers berichtet über den Waldstreifen am Dummersdorfer Ufer/Stülper Huk, der jetzt doch erhalten bleibt.
Der Bau der Borndiekbrücke wurde bereits vor Jahren geplant und zugesagt und leider auch immer wieder verschoben. Das gesamte Gebiet Borndiek wird in nächster Zeit dem Hafenausbau weichen müssen, so Herr Reimers. Er sieht darin die Erklärung, warum der Brückenbau immer wieder verschoben wurde, denn wäre die Brücke vor 10 Jahren erbaut worden, hätte man sie jetzt wahrscheinlich wieder abreißen müssen.
Herr Hatton fragt, ob es Neues über das Forsthaus Waldhusen zu berichten gibt. Herr Reimers teilt mit, dass alle Bemühungen, das Forsthaus zu erhalten, fehlgeschlagen sind. Herr Zink berichtet, dass es bereits Kaufinteressenten gibt. Die Bürgerschaft wird im Juli eine Entscheidung über den Verkauf treffen. Herr Ahrens, GMV Siems, fragt nach der Nutzung des Forsthauses. Herr Zink erklärt, dass der Investor das Forsthaus privat nutzen wird.
Herr Sewe verliest eine umfangreiche Stellungnahme des Fahrradbeauftragten Herrn Fechtel. Die Fahrradwege Seelandstr./Alt Herrenwyk werden bis Ende 2008 komplett erneuert. Die Stadtteilbibliothek bekommt 5 Fahrradbügel. Ein Ausbau des Fahrradweges zwischen Solmitz- und Elbingstr. ist für 2009 geplant.
Der Veranstaltungskalender des GMVK für die Kücknitzer Vereine und Verbände stellt sich immer umfangreicher im Internet dar.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich Vereine auf der GMVK Homepage eine eigene Seite zur Selbstdarstellung einrichten. Die IG Dummersdorf und auch die Geschichtswerkstatt haben diese Möglichkeit bereits für sich genutzt.
Herr Ahrens weist auf eine Veranstaltung zur Hafenerweiterung in Siems hin. Durch die Erweiterung wird den Bürgern aus Siems und Umgebung der direkte Zugang zur Trave genommen. Das ist auf gar keinen Fall hinnehmbar! Die Veranstaltung ist öffentlich und findet am 1. Juli um 19:30 Uhr im Gemeinschaftshaus "Am Brook" statt. Herr Ahrens erhofft sich an diesem Abend eine sehr große Beteiligung.
Herr Ahrens teilt den Anwesenden mit, dass der GMV Siems am 05. Juli 2008 zur Bundesgartenschau nach Schleswig fährt. Es gibt noch 10 freie Plätze, Abfahrt ist um 8:00 Uhr. Die Fahrt kostet 27,00 Euro incl. Eintrittskarte.
Wer Interesse hat, am Ausflug teilzunehmen, melde sich bitte bei Eugen Ahrens, Tel. 395964.
Herr Mußmann fühlt sich von den verantwortlichen Politikern in vielen Dingen über den Tisch gezogen (erhöhte Maut; geplante, immer noch fehlende Sitzecke an der Trave; Baumfällung linksseitig auf der Travemünder Allee). Der Zugang zur Trave in Siems darf einer Hafenerweiterung in Siems nicht weichen, so Herr Mußmann. Er erhofft sich bei der Veranstaltung am 01. Juli so viele Teilnehmer wie möglich, um sich gemeinsam für den Erhalt des Zuganges zur Trave stark zu machen.