Der Verein wurde am 22. Januar 1986 unter dem Namen "Verein für Lübecker Industrie- und Arbeiterkultur" als Förderverein des Industriemuseums Geschichtswerkstatt Herrenwyk gegründet.
Am 13. Oktober 1985 war die Dauerausstellung "Leben und Arbeit in Herrenwyk" im ehemaligen Werkskaufhaus der Metallhütte eröffnet worden. Damit sollte die zweijährige Arbeit der "Geschichtswerkstatt Herrenwyk" des Museums für Kunst und Kulturgeschichte ihren Abschluss finden. Unter starker Beteiligung der Betroffenen hatte eine kleine Gruppe die Geschichte des Hochofenwerks und seiner Beschäftigten erarbeitet. In der Ausstellung und im begleitenden Buch wurde die Geschichte vor allem von "unten", also aus der Sicht und Erfahrung der Betroffenen heraus, dargestellt. Das Ganze sollte am 31. Januar 1986 zu Ende sein, die Ausstellung wieder eingemottet werden. Sie stieß nicht nur hier im Stadtteil und in Lübeck, sondern auch im ganzen Land auf große Resonanz. Über 5000 Besucher kamen in den knapp dreieinhalb Monaten.
Schnell entstand der Wunsch, diese Ausstellung im ehemaligen Kaufhaus der Werkskolonie zu einer Dauerausstellung werden zu lassen.
Im Dezember 1985 wurde ein Offener Brief an die Bevölkerung und an Vereine und Institutionen im Stadtteil verteilt, unterschrieben von den drei Pastoren Volker Heiden und Egbert Staabs von der St. Johannes Gemeinde und Alfons Liening von der St. Joseph Gemeinde, dem Gemeinnützigen Verein, der Elternschaften des Trave-Gymnasiums und der Trave-Realschule sowie der Schulleitungen der beiden Schulen. Darin wurde zu einer Einwohnerversammlung eingeladen, die einen Trägerverein gründen sollte, um die Geschichtswerkstatt zu erhalten.
Die Versammlung fand am 19. Dezember 1985 im Travegymnasium statt. 35 Interessenten hatten sich zusammengefunden. Es wurde ein kommissarischer Vorstand gewählt, bestehend aus den Pastoren Volker Heiden und Egbert Staabs, dem Vorsitzenden des Gemeinnützigen Vereins Werner Macziey, dem langjährigen Leiter des Hauptlabors des Hochofenwerkes Hans Hermann Schmieder, den Lehrern Andreas Schütt-Voss von der Trave-Realschule und Hans Peter Thomsen vom Trave-Gymnasium sowie der pensionierten Lehrerin Dr. Lena Stricker. Dieses Gremium wurde mit der Vorbereitung der Vereinsgründung und der Ausarbeitung einer Satzung beauftragt. Außerdem sollte es Verbindungen mit den zuständigen Stellen der Stadt und des Landes aufnehmen, um die Fortführung der Ausstellung zu erreichen und langfristig den Erhalt der Geschichtswerkstatt zu sichern.
Anfang Januar traf sich dieser Vorstand mehrmals zu Sitzungen, in denen Satzung und Vereinsgründung vorbereitet wurden. In den Diskussionen wurde auch ausführlich über die Vorstellungen der Mitarbeiter der Geschichtswerkstatt für die weitere inhaltliche Arbeit der Einrichtung debattiert. Für den 22. Januar 1986 wurde dann zur offiziellen Gründungsversammlung ins Travegymnasium eingeladen.
An dieser Versammlung nahmen 59 Personen teil, die Ihren Beitritt zum Verein erklärten. Es wurde eine Satzung verabschiedet, die in § 2 den Vereinszweck wie folgt definierte. "Der Verein stellt sich die Aufgabe, ausgehend vom Bestand der Geschichtswerkstatt Herrenwyk, dafür einzutreten, dass in Lübeck die Geschichte der Arbeitswelt, des Lebensalltags der Arbeiter und Angestellten und der Arbeiterbewegung am Beispiel der für die Lübecker Region wichtigen Wirtschaftsbranchen dargestellt wird." Dazu sollten die Voraussetzungen geschaffen werden, Dokumente und Objekte zu sammeln, Ausstellungsräumlichkeiten zu erhalten und zu ergänzen, finanzielle Mittel für die Ausstattung des Museums einzuwerben und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.
Der Gründungsvorstand setzte sich aus Studiendirektor Hans Peter Thomsen als 1. Vorsitzenden, Pastor Egbert Staabs als 2. Vorsitzenden, Frau Dr. Lena Stricker als Schriftführerin, Dipl. Ing. Hans Hermann Schmieder als Kassenwart und Werner Macziey, Volker Heiden und Andreas Schütt-Voß als Beisitzer zusammen.
Die anfängliche Ausstellung konnte nach langen Verhandlungen mit der Stadt erhalten werden.
Weitere Informationen über den Verein finden Sie auf dessen Internetseite
Bericht zum 20 jährigen Bestehen
Die Geschichtswerkstatt ist freitags von 14 - 17 Uhr und samstags und sonntags
von 10 - 17 Uhr geöffnet.
Verein für Lübecker Industrie- und Arbeiterkultur e.V.
Kokerstraße 1 - 3
23569 Lübeck
Telefon/Fax: 0451/30 11 52
E-Mail: geschichtwerkstatt@luebeck.de
http://geschichtswerkstatt-herrenwyk.de/